Kursthemen

  • Allgemeines

    Diese Seite ist ein digitaler Materialspeicher der medienpolitischen Tagung

    »Entfremdete Medien?
    Die Rolle von Glaubwürdigkeit und Vertrauen im Journalismus«

    29.5. bis 31.5. 2015 im ver.di Institut für Bildung, Medien und Kunst, Lage- Hörste

    5. Medientage Hörste 2015

    • Freitag

      Begrüßung

      Karlheinz Grieger

      Der brutale Anschlag auf das französische Satiremagazin »Charlie Hebdo« hat nicht nur die Debatte neu entfacht, was Medien dürfen und was nicht. Er hat auch ins Bewusstsein gerufen, wie wenig selbstverständlich Meinungs-, Presse und Rundfunkfreiheit sind. Ungeachtet dieser Errungenschaft fühlt sich ein Teil unserer Gesellschaft von den Medien nicht mehr repräsentiert, geschweige denn informiert.
      Mit Begriffen wie »Lügenpresse«, »Meinungskartell« oder »Staatsfunk« werden Medien aller Art verunglimpft, ihnen Glaubwürdigkeit und Unabhängigkeit abgesprochen – ob auf der Straße wie bei »PEGIDA« oder in Internetforen und Facebook-Kommentaren.

      Doch was bedeutet das für den Journalismus und unsere Demokratie, wenn weite Teile der etablierten Medienlandschaft nicht mehr ernst genommen werden? Welche Verantwortung tragen Journalistinnen und Journalisten selbst an dieser Entwicklung? Und was kann getan werden, um Vertrauen zurückzugewinnen?

      Karlheinz Grieger

      Gewerkschaftsrat bekräftigt das Aus (wir-retten-hoerste.de)


      Einführungsvortrag

      Wir sind nicht die Guten: Was leisten die Medien in unserer Demokratie noch?

      Steffen Grimberg


      Ob die Veröffentlichung von Mohammed-Karikaturen oder die Berichterstattung im Russland-Ukraine-Konflikt: Gern sehen sich Journalistinnen und Journalisten als »die Guten«, als diejenigen mit der »wahren« Antwort, die auf der »richtigen« Seite stehen.
      Das Stimmungsbild in der Bevölkerung ist dabei nicht selten entgegengesetzt. Wie kommt es zu dieser Diskrepanz? Leben Medienvertreterinnen und Medienvertreter in einer Parallelwelt? Und welche Folgen hat das?

      Steffen Grimberg, Leiter Grimme-Preis, Grimme-Institut, Marl

      Links zu im Vortrag genannten Seiten
      VICE News
      VICE News deutsch
      BuzzFeed

      Grimme Online Award


      Weiterführender Link:

      „Ich nenne sie Kopolitiker“ - Interview mitThomas Meyer, taz, 30. 5. 2015

      • Samstag

        Vorträge und Diskussion im Plenum

        Vorurteile, Frust und Fremdenfeindlichkeit:
        Müssen sich die Medien den Menschen anpassen?

        Alexander Häusler

        Mit der Angst vor einer »Islamisierung des Abendlandes« brachten die »PEGIDA«-Organisatoren Tausende Menschen auf die Straßen. Die AfD warnt vor dem »Weltsozialamt« und schaffte mit zuwanderungskritischen Tönen den Sprung in mehrere Landtage.
        Als »Stimme der Vernunft« grenzen sich die Anhänger von der »Mainstream-Berichterstattung« ab. Wo liegen die Ursachen? Welche Ziele verfolgen die Anhänger? Und was kann dagegen getan werden?

        Das PEGIDA-Phänomen und dessen Folgen, Alexander Häusler in spw – Zeitschrift für sozialistische Politik und Wirtschaft, Heft 206, 1|2015 (tif)

        Alexander Häusler,
        wiss. Mitarbeiter am Forschungsschwerpunkt Rechtsextremismus/Neonazismus der Fachhochschule Düsseldorf



        Berichterstattung aus Krisenregionen:
        Was ist die Wirklichkeit und wie beschreibt man sie?

        Die Krisen und Konflikte der Welt sind vielschichtig, ihre Akteure selten nur »gut« oder »böse«. Wer heute noch Feind ist, kann morgen schon Freund sein, wie die veränderte Rolle der Kurden in der Türkei im Kampf gegen den »IS« beispielhaft zeigt.
        Für Journalistinnen und Journalisten bedeutet das eine besondere Herausforderung: Wie gehen sie mit dieser Komplexität um?
        Welchen Quellen können sie vertrauen? Und was können die Zuschauer, Hörer oder Leser erwarten?

        Chris Grodotzki,
        Fotograf

        Gewinner des DPA Newstalent Award 2013 mit Stadt der Gesichtslosen – Die Illegalen von Calais

        jib-collective

        Bilder hinter der Frontlinie, Karin Wenk, «M» - MENSCHEN - MACHEN - MEDIEN, 08-2014


        Bürgerreporter im Lokaljournalismus: Eine neue Medienökonomie?

        Horst Röper

        In Zeiten von Internet, Smartphone und Tablet kann jeder zur »Journalistin« bzw. zum »Journalisten« werden. Immer mehr Verlage setzen deshalb auf Geschichten, die die Leserinnen und Leser selbst aus Ihrem lokalen Umfeld mitbringen – von den BILD-Leserreportern bis zu lokalkompass.de. Nicht selten ersetzen diese Inhalte das, was früher mühsam mit eigenen Mitteln recherchiert und hergestellt werden musste. Auf der anderen Seite entstehen auch manchmal dort, wo Verlage Lokalredaktionen und Ausgaben schließen, neue lokale Öffentlichkeiten, z.B. über Blogs (auch mit journalistischem Background). Welche medienökonomischen und publizistischen Auswirkungen hat dieser Trend?

        Horst Röper,
        Leiter des FORMATT-Instituts Dortmund


        Workshops

        Vorstellung der Workshops

         Vorstellung


        Verleumdungen, Shitstorms und Gewaltandrohungen: Wie schütze ich meine Identität?

        WS

        WS

        Regelmäßig werden Journalistinnen und Journalisten, Fotografinnen und Fotografen aufgrund ihrer Berichterstattung im Netz diffamiert und persönlich bedroht – zum Beispiel bei Reportagen aus dem rechtsradikalen Milieu. Wie kann man sich vor Mobbing und realer Gewalt schützen? Welche Mittel zur Gegenwehr gibt es?

        Weiterführende Links (englisch):
        Security in-a-box
        The Legal Leaks Toolkit
        Journalist Security Guide


        Hauke Gierow,
        Reporter ohne Grenzen


        Gekaufte Wahrheiten: Der richtige Umgang mit PR und Propaganda im Netz

        WS

        Glaubwürdigkeit ist das höchste Gut einer jeden Journalistin und eines jeden Journalisten. Doch was bei Google, Facebook oder YouTube schnell recherchiert ist, muss keinesfalls wahr sein. Ob Wirtschaftsunternehmen, politische oder religiöse Gruppierungen: Immer wieder wird das Internet gezielt dazu eingesetzt, Meinungen zu streuen und zu steuern. Wie lernen Journalistinnen und Journalisten, Inhalte richtig einzuschätzen und PR-Aktionen zu entlarven?

        Julia Hoffmann,
        wiss. Mitarbeiterin am Institut für Kommunikationswissenschaft der TU Dresden


        Wie funktionieren »Bürgerjournalismus« und Blogs?

        WS


        WS

        Ein Praxisworkshop am Beispiel von lokalkompass.de, Ruhrbarone und Nordstadtblogger


        »Lesen Sie auf lokalkompass.de lokale Nachrichten aus Ihrer Region – geschrieben von den Menschen vor Ort.« So stellt sich die Plattform aus dem Hause der Funke-Gruppe (ehemals WAZ-Gruppe) ihren Leserinnen und Lesern im Internet vor.

        Ergänzen Blogs die traditionellen (Lokal-)Zeitungen oder ersetzen sie diese sogar?
        Bereichern sie die Medienvielfalt und Meinungsbildung?
        Gefährden kostenlos schreibende Bürgerreporter und Blogger den Berufsstand des Journalismus?

        Wer schreibt dort? Welche Themen bieten die Websites? Welche Qualität haben die Themen? Und vor allem: Wie glaubwürdig sind sie?

      • Sonntag

        Berichterstattung aus den Workshops

        Wie funktioniert »Bürgerjournalismus«?

        Vorstellung

        Vorstellung

        Material und Arbeitsgruppen-Ergebnisse zum WS »Bürgerjournalismus« und Blogs  


        Verleumdungen, Shitstorms und Gewaltandrohungen: Wie schütze ich meine Identität?

        Vorstellung

        Mails verschlüsseln:

        Dieses Tutorial "E-Mails verschlüsseln in 30 Minuten" zeigt, wie Thunderbird  portable und OpenPGP auf einem Stick installiert wird. So können Mails von jedem PC verschickt werden.

        Alternativ: Thunderbird und OpenPGP direkt auf dem Rechner installieren.
        (Tipp: Schritt 1 muss nicht zwingend durchgeführt werden. Das Verschlüsselungsprogramm Gpg4win installiert sich nach der Installation des Add-ons Enigmail für Thunderbird automatisch.)

        Hier eine Schnellanleitung für die Installation direkt auf dem Rechner:
        - Thunderbird herunterladen und intallieren
        - Add-on Enigmail für Thunderbird hinzufügen

        Posteo (Mailanbieter für verschlüsselte Mails)

        Selbstdatenschutz und digitale Selbstverteidigung (Website)

        NSA, Prism und Edward Snowden – moegliche Gegenmassnahmen zur totalen Ueberwachung (Blogbeitrag von Anton Müller)

        Weiterführende Links (englisch):
        Security in-a-box
        The Legal Leaks Toolkit
        Journalist Security Guide



        Gekaufte Wahrheiten: Der richtige Umgang mit PR und Propaganda im Netz

        Vorstellung

        Zusammenfassung der Arbeitsgruppen-Ergebnisse


        Zusammenfassung, Denkanstöße und Schlussfolgerungen 

        UlrichJanßen

        Nach zwei Tagen der Selbstreflexion und der Selbstkritik betonte Ulrich Janßen, dass ein "Bürgerjournalismus" einen professionellen Journalismus nicht ersetzen könne. „Wir sollten uns auch bewusst machen, welche Bedeutung wir als Journalisten haben und stolz sein auf das, was gut läuft." Würde der kritische Journalismus in Zeitungen, Zeitschriften und Sendern wegfallen, seien die Folgen für unsere Gesellschaft kaum vorstellbar.

        Auch wenn es Nazi-Schmierereien an Redaktionen gebe, Brandanschläge auf Verlagshäuser oder fingierte Todesanzeigen für Journalisten: "Dass wir uns da nicht einschüchtern lassen und uns wehren, auch darauf bin ich für unseren Berufsstand auch ein bisschen stolz."

        Ulrich Janßen erinnerte – wie auch Karlheinz Grieger bei der Begrüßung – an den Schließungsbeschluss für Lage-Hörste zum Ende des Jahres. Dass die sechsten Medientage im Jahr 2016 stattfinden werden, darauf legte sich der dju-Vorsitzende fest.   

        UlrichJanßen,
        dju-Bundesvorsitzender

        • Eindrücke

          Tagungseindrücke

          Plenum

          Plenum Plenum
          Plenum Plenum
          Plenum Plenum
          Plenum Plenum
          Plenum Plenum
          Plenum Plenum
          Plenum
           
           

          • Medienstimmen

            Die Tagung in den Medien

            Selbstreflexion und Selbstbewusstsein - Medientage in Lage-Hörste boten ein kritisches Bild der Informationsbranche,  Susanne Stracke-Neumann, Vorabdruck aus "M - Menschen Machen Medien"

            Glaubwürdigkeit auf dem Prüfstand - Medientage in Lage-Hörste boten ein kritisches Bild der Informationsbranche, Susanne Stracke-Neumann, «M» - MENSCHEN - MACHEN - MEDIEN 03-15